Wir sprachen mit Casper van Iterson, Blumeneinkäufer der Hoek Group, über Digitalisierung und Automatisierung im Unternehmen. Und auch darüber, wie Casper Floriday nutzt und wie er mit dieser Art des Einkaufs nicht nur viel Zeit spart, sondern Hoek auch täglich zusätzliche Verkaufsmöglichkeiten bietet.
„Ich bin bereits seit meinem 16. Lebensjahr in der Blumenbranche tätig. Es begann mit dem Ausliefern von Bestellungen, dem Verkauf von Blumen und – bereits seit 25 Jahren – bin ich auch als Blumeneinkäufer tätig. Ich bin mit allen Produktgruppen vertraut und auch nach wie vor von meinem Beruf begeistert. Beim Bestandsmanagement spielt auch die Komponente der Beziehungspflege zu den beteiligten Akteuren eine bedeutende Rolle: Es ist wichtig, einen guten Kontakt zum Gärtner zu haben, der es einem ermöglicht, interessante Warenposten zu kaufen. Ich mache diese Arbeit bei Hoek jetzt seit etwa 5 Jahren und sie macht mir Spaß.“
Weltweiter Export
„Hoek ist ein Familienunternehmen, das sich aus Dingeman Hoek entwickelt hat und hauptsächlich auf den Export ausgerichtet ist. Das Unternehmen wurde im Jahr 1979 von Peter Hoek als Kleinunternehmen gegründet und exportierte zunächst Blumen per LKW nach Frankreich. Inzwischen hat sich die Hoek Group zu einem großen und renommierten Unternehmen entwickelt, das rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Wir liefern Blumen an Großhändler und Floristen in der ganzen Welt, von Ländern in Europa wie Irland, England und Deutschland bis zu Ländern in Asien, Amerika und dem Nahen Osten. Insgesamt beliefern wir Kunden in etwa 40 bis 50 Ländern. Wir arbeiten auf Vorrat und möchten eine möglichst breite Palette von Produkten anbieten. Den weitaus größten Teil kaufen wir bei niederländischen Gärtnern ein. Wir importieren auch aus anderen Ländern, jedoch in einem anderen Zweig innerhalb der Hoek Gruppe; der Import umfasst beispielsweise Nelken und Hortensien aus Kolumbien und Ecuador. Bei Hoek kommt ein einzigartiges Verteilungssystem zum Einsatz, das 28 Roboter umfasst, die uns einen Großteil der Arbeit abnehmen. Dank der Roboter können wir viel schneller arbeiten und da man das Produkt am Arbeitsplatz lediglich einmal in den Händen hält, ist es auch weitaus weniger schadensanfällig. Außerdem können Sie eigentlich keine Fehler machen; das System wird Sie darauf hinweisen, wenn Sie den falschen Barcode scannen. Schön ist auch, dass man nicht mehr selbst den ganzen Tag Fuhren schleppen muss, da der Roboter den größten Teil der körperlichen Arbeit erledigt.
Weitaus mehr Möglichkeiten durch Digitalisierung
Der Beruf des Einkäufers hat sich natürlich im Laufe der Jahre durch die Digitalisierung verändert und bietet zusätzliche Möglichkeiten, sowohl bei der Versteigerung auf der Uhr als auch im Direkthandel. Früher war ich als Einkäufer an einem der Versteigerungsstandorte zugegen, aber jetzt kaufe ich im Rahmen des Fernkaufs an drei Versteigerungsuhren gleichzeitig. Zudem gehen immer mehr Gärtner „online“, indem sie ihr direktes Angebot für den nächsten Tag auf einer Plattform wie Floriday einstellen. Und das passt gut zu unserer Arbeitsweise, denn wir arbeiten immer einen Tag voraus. Wenn ich für dieses Angebot eine Bestellung aufgebe, erhalte ich in der Regel innerhalb von einer halben Stunde die entsprechenden EKT-Daten. Und da man die Gewissheit hat, dass man die frischen Blumen am nächsten Morgen vor 5 oder 6 Uhr in seiner Box hat, kann ich das Produkt sofort zum Verkauf weiterleiten. Dadurch sparen wir 16 Stunden Verkaufszeit: Manchmal komme ich morgens herein und viele Warenposten sind bereits von ausländischen Kunden gekauft worden, die erst noch eintreffen müssen. Das finde ich überaus vorteilhaft.
Beschleunigter Einkauf und die Möglichkeit der Korrektur
„Ich nutze häufig die Option des Korrekturantrags. Dies geschieht, falls ein Gärtner angibt, dass er eine Lieferung doch nicht vollumfänglich durchführen kann oder ein bestimmtes Angebot entgegen früherer Angaben doch lieferbar ist. Der Gärtner passt den Auftrag dann entsprechend für mich an oder gibt die Bestellung für mich auf. Ich muss dann lediglich auf „Genehmigen“ klicken und alles Erforderliche ist sofort geregelt und auch die administrativen Abläufe funktionieren reibungslos. Bei der Arbeit mit Floriday profitiere ich einfach von einer enormen Zeitersparnis. Alleine Lilien kaufe ich bei etwa fünf Gärtnern, aber ich habe zudem auch sieben andere Produktgruppen. Wenn ich jeden Tag sämtliche Gärtner anrufen oder per App kontaktieren müsste, wäre ich alleine mit dieser Arbeit den ganzen Tag beschäftigt. Eine Plattform wie Floriday ist für mich dann ein sehr praktisches Tool, das es mir ermöglicht, meinen Kunden schnell Angebote von mehreren Gärtnern zusammenzustellen.“
Aktive Ausrichtung auf vollständige und kundenorientierte Angebote
„Wir gehen aktiv auf die Gärtner zu, um diese zu bitten, Floriday korrekt einzurichten, wenn uns auffällt, dass Angaben im Angebot nicht korrekt sind oder fehlen, darunter beispielsweise Ländercodes. Auf diese Weise ist die EKT vollständig und kann reibungslos in den Systemen weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus fordern wir die Gärtner bisweilen dazu auf, ihre Produkte in Floriday auf andere Weise anzubieten – beispielsweise in kleineren Mengen pro Packen. Dies ermöglicht es uns, die Wünsche unserer Floristen zu berücksichtigen.
Digitalisierung, Robotisierung und veränderte Einkaufsmethoden bedeuten, dass wir bei Hoek effizienter arbeiten und besser auf die Wünsche unserer Kunden eingehen können. Im Beschaffungsprozess ist der persönliche Kontakt vielleicht nicht mehr so ausgeprägt wie früher, aber man spricht trotzdem noch ausreichend miteinander. Die Beziehung zwischen den beteiligten Akteuren bleibt weiterhin sehr wichtig. Es gibt immer Fragen auf beiden Seiten, man sieht und spricht miteinander auf den Messen, und da bei Hoek alles recht reibungslos läuft, hat man auch Zeit, bei den Gärtnern vorbeizuschauen. Der persönliche Kontakt besteht also nach wie vor. Und das Schöne am Beruf des Einkäufers ist und bleibt, dass man sich freut, wenn ein schöner Warenposten, den man zuvor eingekauft hat, an einen zufriedenen Kunden weiterverkauft wird. Das macht doch alle Beteiligten glücklich und froh, oder?“.